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Geflügelmast – die entscheidenden ersten 7 Tage

Mästet man Masthühner 35 Tage, machen die ersten 7 Tage 20% der gesamten Mastdauer aus. In den ersten 7 Tagen nehmen die Tiere ca. das 4,8 fache ihres Startgewichtes zu (Management Guide Ross 308), der Verdauungstrakt entwickelt sich und die Darmzotten werden im Duodenum, Jjunum und Illeum ausgebildet. Dieser Zeitraum bildet die Basis für die Leistung der Tiere im restlichen Verlauf der Mast und den Erfolg einer Mastpartie. Worauf kommt es an?

Der Grundstein für gute Mastleistungen ist das Küken. Von den Mastelterntieren über die Brüterei bis zum Transport zum Mastbetrieb – optimales Management aller Prozesse können den Küken einen optimalen Start bieten. In diesem Artikel werden Einflussfaktoren der Fütterung auf die Küken Qualität sowie wichtige Punkte der Fütterung während der ersten Masttage erläutert.

Am Anfang stehen die Mastelterntiere (MET). Nur eine gesunde Herde produziert gesunde und vitale Küken. Die Tagesküken sollen eine einheitliche Größe haben. Junge Elterntierherden liefern kleinere Küken. Je älter die Herde wird, desto größer bzw. schwerer werden die Küken. Die Leistung der Mastelterntiere, respektive die Qualität der Küken wird maßgeblich durch die Gesundheit und Uniformität der MET Herde, die Futterzusammensetzung sowie -aufteilung und Stressfaktoren beeinflusst.

Die Entwicklung des Embryos wird maßgeblich durch die Nährstoffe im Ei beeinflusst, welche unter anderem durch die Fütterung beeinflusst werden. Eine wesentlich Rolle hier spielt das Protein:Energie Verhältnis. Ein Ungleichgewicht führt zu kleinen Eiern beziehungsweise zu einem niedrigen Gewicht der Küken. Den wohl größten Einfluss auf die Entwicklung und Vitalität der Küken hat die Versorgung mit Vitaminen und Spurenelementen der MET. In Tabelle 1 sind die wichtigsten Vitamine und deren Einfluss auf die Entwicklung der Embryonen zusammengefasst.

Tabelle 1: Effekte von Vitamin und Spurenelemente Unterversorgung in der MET Fütterung

 

In den ersten 48 Stunden nach dem Schlupf benötigen die Küken noch kein Futter. Sie ernähren sich dann vom Dottersack, der kurz vor dem Schlupf durch die Nabelöffnung eingezogen wird. Die Küken sollen jedoch so bald wie möglich nach dem Schlupf Zugang zu Wasser und Futter (Starter) bekommen – ein kritischer Zeitpunkt den es zu managen gilt. Die Tiere stellen ihre Ernährung von der Proteinreichen, leicht verdaulichen Nährstoffmatrix (Dottersack) auf eine komplexe kohlenhydratereiche Matrix (Futter) um. Der Darm der Tiere, die Verdauungsenzyme sowie das Immunsystem sind noch nicht voll entwickelt.

Starterfutter bester Qualität unterstützt das Wachstum und die physiologische Entwicklung in dieser frühen Lebensphase. Starterfutter ist im Normalfall mit besser verdaulichen Komponenten ausgestattet, um den Tieren einen besseren Start zu ermöglichen. Dadurch werden das Erreichen des Zielgewichts sowie die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere sichergestellt. Die Rezepturen für Starterfutter sollten sich primär an der Förderung einer guten biologischen Leistung und der Entwicklung einer gesunden Darmflora und nicht an den Futterkosten orientieren.

Moderne Broiler erreichen am Tag 7 ein Gewicht von mehr oder weniger 190g. Das Ziel der ersten 7 Tage ist, dass sie gut mit dem Fressen und Trinken starten und das Sollgewicht erreichen. Werden die Tiere dabei durch Stressfaktoren, Krankheiten, bakterielle Infektionen, Management oder dem Futter gehindert, wird sich das negativ auf die Mastleistung auswirken. Warum ist das 7 Tage Gewicht so wichtig? Bei 10 Gramm höherem 10 Tage Gewicht, ist das Schlachtgewicht am Tag 35 um 40-60 Gramm pro Tier höher (bei optimalen Management und Küken Qualität). Ebenso wird die Futterverwertung durch ein höheres 7-Tage Gewicht positiv beeinflusst.

Grafik 1: Zusammenhang zwischen 7-Tage Gewicht und Schlachtgewicht

 

Grafik 2: Zusammenhang zwischen 7-Tage Gewicht und Futterverwertung