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Möglichkeiten zur Reduktion von Emissionen durch die Fütterung in der Geflügelhaltung

Tierhaltung ist stets mit Emissionen verbunden. Mittlerweile ist es unbestritten, dass die Menge an Emissionen reduziert werden muss. Insbesondere die erhöhte Stickstoff- und Phosphorbelastung für das Grund- und Oberflächenwasser als auch die gasförmigen Emissionen in Form von Ammoniak (NH3) aus den Tierhaltungen sind hierbei wesentliche Aspekte. Vergleicht man die NH3-Emissionen unterschiedlicher Tierhaltung, so fällt der N-Eintrag aus der Geflügelhaltung mit nur 9% doch sehr gering aus. Dennoch ist durch steigende Produktion in den letzten Jahren eine tendenzielle Steigerung der NH3-Emissionen aus der Geflügelhaltung zu beobachten. 
Eine Reduktion der Emissionen in der Geflügelhaltung ist jedoch nicht nur ökologischer Sicht sinnvoll. Auch ökonomische Aspekt sowie die Verbesserung der Tiergesundheit und daraus resultierende bessere Leistungen sind starke Beweggründe für eine Stickstoff Reduktion.

 

Das Ammoniak Dilemma

Als Ausgangspunkt für die Ammoniakbildung ist das bakterielle Enzym Urease im hinteren Darmbereich der Tiere anzusehen. Es ist im Kot enthalten und spaltet den überflüssigen und ausgeschiedenen Stickstoff (Harnstoff) in Ammoniak und Kohlendioxid auf. Wasser (H2O) spielt in der Produktion von Ammoniak eine große Rolle. Je mehr Wasser vorhanden ist, desto mehr Ammoniak kann gebildet werden. Eine hohe Ammoniak-Konzentration in der Luft wirkt sich negative auf die Tiere aus.

 

  • Reizung der Atemwege, die zu Schäden der Schleimhäute und zur Reduktion der Selbstreinigungskraft der Lunge führen kann. Damit steigt das Risiko einer Besiedlung der Atemwege mit Krankheitserregern.
  • Hohe Ammoniak-Konzentrationen fördern Kannibalismus und Federpicken.
  • Hohe Gehalte an NH3 in der Einstreu des Geflügels bewirken eine stärkere Reizung der Fußballenhaut und können dadurch zu vermehrten Fußballenentzündungen (Pododermatiden) führen.

 

Möglichkeiten zur Emissionsreduktion

Geflügel (Mast oder Legetiere) unterliegt sehr vielen Einflussfaktoren.

 

Jeder diese Faktor beeinflusst das Verhalten, Gesundheit und schlussendlich die Leistung der Tiere. Direkt und indirekt werden auch Emissionen durch diese Einflussfaktoren beeinflusst. Den wohl größten Einfluss auf Emissionen in der Geflügelhaltung hat das Management (Abb. 1). Aber auch über die Fütterung können Emissionen im Geflügelstall reduziert werden.

 

 

Einfluss der Fütterung

Ziel der Fütterung ist eine bedarfsgerechte und effiziente Ernährung der Tiere. Dabei stehen die Leistung und die Gesundheit der Tiere im Vordergrund. Der wohl wichtigste Zusammenhang zwischen Fütterung und Emission ist der Eiweiß- bzw. der Stickstoff-(N)-Gehalt im Futter sowie dessen Verwertbarkeit. Der Einsatz von hochverdaulichen Eiweißkomponenten wie HP-Sojaextraktionsschrot sowie spezieller Futtermittelzusätze (pflanzliche Zusätze, Faser oder Enzyme) sollen die Verwertung des Nahrungsproteins verbessern und damit die Stickstoffausscheidungen  reduzieren. Eine Versuchsreihe mit einem pflanzlichen Futtermittelzusatz hat gezeigt, dass dieser die NH3 Emissionen bei Mastgeflügel und Legehennen im Durchschnitt um 30% reduziert (Abb. 2).

 

Eine weitere Möglichkeit, Protein in der Fütterung von Wirtschaftsgeflügel einzusparen, ist die grundsätzliche Reduktion der Proteingehalte in den Alleinfuttermischungen.

Faustregel: 1% Proteinreduktion bewirkt ca. 10% geringere NH3 Emissionen.

Da dies auch stets die Gefahr einer Wachstums- oder Leistungsdepression durch eine ungenügende Zufuhr an essentiellen Aminosäuren birgt, nimmt die Ergänzung von synthetischen Aminosäuren eine zentrale Rolle ein. Jüngste Studien beweisen, dass hierbei nicht nur die, wie bisher angenommen, essentiellen Aminosäuren von großer Bedeutung sind, sondern auch die nicht essentiellen Aminosäuren einen limitierenden Faktor darstellen können.

Die Qualität der Einstreu bzw. deren die Feuchtigkeit spielen bei der Ammoniakbildung eine wichtige Rolle. Ist die Einstreu zu feucht, steigen auch die NH3-Emissionen und die Fußballenentzündungen. Zu hohe Protein-, Natrium-, Chlorid- oder Kaliumgehalte im Futter steigern die Wasseraufnahme der Tiere und dadurch auch die Wasserausscheidung. Ebenso bei Erkrankungen des Verdauungstraktes (z.b. Kokkzidiose, Nekrotische Enteritis) steigt die Wasseraufnahme und die Einstreuqualität verschlechtert sich. Ein ständige Kontrolle der Rohstoffe, Optimierung des Futters und Beobachtung der Betriebe ist essentiell für eine erfolgreiche Geflügelfütterung.

 

Zusammenfassung

Ammoniak hat negative Effekte auf die Leistung, Gesundheit und das Tierwohl von Geflügel. Den größten Einfluss auf eine erfolgreiche und wirtschaftliche Geflügelproduktion hat das Management am Betrieb. Neben dem Managment hat auch die Fütterung einen großen Einfluss auf den Ammoniakgehalt in der Einstreu und Luft. Durch die Umsetzung neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse in der Futteroptimierung und kundenspezifischen Beratung steuert Fixkraft einen wichtigen Beitrag zur Emissionsreduktion in der Geflügelwirtschaft bei.