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Rohstoff-Update vom 15. Juli 2022

Das US Agrarministerium hat die Produktionsmengen von Weizen weltweit und in der EU reduziert. In Argentinien ist die Situation aufgrund der Trockenheit leider nicht besser – die Ernteprognosen wurden auch dort herabgesetzt. Während Russland auf eine Rekordernte zusteuert – gibt es vermehrt Meldungen über illegal gehandeltes Getreide in die Türkei. In Österreich hat die Weizenernte begonnen und hat bisher gute Qualitäten gebracht. Die Weltversorgungbilanz (abgesehen von China) ist nicht komfortabel, und wird noch weiter zu der steigenden Zahl an hungernden Menschen beitragen.

Auch bei Mais äußern sich vermehrt Bedenken über die Entwicklung aufgrund der anhaltende Hitze in Teilen Europas. So wird in Italien die größte Trockenheit der letzten 70 Jahre erwartet. In Frankreich reagiert zuletzt die Matif Mais Börse auf die lokale Hitze und lässt den Preisunterschied zu Weizen schwinden. Auch in Teilen Rumäniens und der Ukraine wird bereits mit geringeren Erträgen gerechnet. Die Energiepreise sind auf sehr hohem Niveau. Dies wird auch in Zukunft für die Ethanol Produktion und damit der Maisverarbeitung förderlich sein.

Der Preis für gentechnisch-veränderten Soja ist von starker Volatilität gezeichnet. Hinzu kommen stark steigende Frachtraten (Hochsee aber auch Binnenschifffahrt) aufgrund hoher Nachfrage und den Treibstoffkosten. Aber auch der EUR/USD Wechselkurs nahe der Parität, lässt Importe teurer werden. Die Preisgestaltung von gentechnik-freiem Soja hat sich von der Börse in Chicago abgekoppelt. Obwohl die Sojaproduktion in der EU gestiegen ist, sieht die Versorgungslage gesamt nicht besser als in den Vorjahren aus. Die Brasilianische Produktion nimmt kontinuierlich ab, Ukraine hat die Produktion stark reduziert und auf russische Ware wird man in der EU nur schwer Zugriff bekommen.

Der Beitrag gibt die persönliche Einschätzung und Meinung des Autoren Michael Duspiwa, Einkaufsleiter Fixkraft wieder.