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Rohstoff Update vom 24. Dezember 2021

Nach dem Allzeithoch auf der Matif Börse, haben die Weizen-Notierungen doch deutlich schwächer geschlossen (minus 30-35 EUR/to). Diese Korrektur lässt sich hauptsächlich auf die guten Ernteerwartungen in Australien und die Abwesenheit von Französischem Weizen bei Ausschreibungen in Algerien zurückführen. Davon haben sich die Verkäufer jedoch wenig beeindrucken lassen und so kam es, dass wenig Ware gehandelt wurde und die Kurse in den letzten Tagen bereits 50% wieder aufgeholt haben. Durch die Exportsteuer in Russland werden Ausfuhren weiterhin erschwert. Die globale Versorgungsbilanz bleibt knapp, obwohl die Verbräuche zuletzt von Marktanalysten reduziert wurden. Besonders interessant ist die hohe Prämie von Futterweizen auf Premiumweizen in dieser Saison, die besonders Mühlen Probleme bereiten.

Aus Marktberichten geht hervor, dass der geringere Verbrauch von Weizen hauptsächlich zu Lasten von Mais geschieht. Hier wurden zwar sukzessive die Erträge der Saison 2021/22 in der EU 27 und der Ukraine erhöht. Jedoch liegen auch die Exporte weit über, und die Importe weit unter dem mehrjährigen Durchschnitt. Derzeit rechnet die US Agrarbehörde (USDA) mit einer Produktion von etwa 70 Mio. to in der EU und 40 Mio. to in der Ukraine. Im Vergleich zu Weizen bleibt Mais ein attraktives Futtergetreide in den Rezepturen, hat aber aufgrund des hohen Weizenpreises und des hohen Verbrauchs nur wenig Potential für fallende Preise. Die ganze Getreidewelt schaut aktuell auf die Wetterverhältnisse in Südamerika – deren Entwicklungen für weitere Tendenzen tonangebend sein wird.

Auch bei Soja spielt das Wetter in Amerika aktuell eine wichtige Rolle, und dominiert den Börsenverlauf. Der letzte Anstieg lässt sich auf entweder zu wenig ergiebige Schauer oder im Norden Brasiliens zu heftige Regenfälle zurückführen. Sojaschrot hat aktuell wieder die 400er Marke am Chicago Board of Trade (CBOT) durchbrochen. Die Knappheit von synthetischen Lysin hält auch den Verbrauch von Sojaschrot auf hohem Niveau. Die Ölmühlen in Mainz ist aufgrund eines Maschinenbruchs aktuell nicht lieferfähig. Gentechnik-freier Soja schließt sich dem Aufwärtstrend von Raps und Sonne an.

Der Beitrag gibt die persönliche Einschätzung und Meinung des Autoren Michael Duspiwa, Einkaufsleiter Fixkraft wieder.