Die Weizenbestände für die Saison 2020/21 verringern sich nochmals in der EU. Grund für diese angespannte Bilanz sind nach oben korrigierte Exporte. Für die Kampagne 2021/22 wird von einer geringeren französischen Produktion ausgegangen, was aber durch gute Erträge im Südosten der EU kompensiert werden dürfte. So wird die Weizenernte in der EU für die kommende Saison um etwa 8 Mio. Tonnen höher gesehen. Es wird aber auch ein Anstieg des Verbrauches im tierischen Sektor, der Industrie und bei den Mühlen erwartet.
Bei Mais wird von einem geringeren Verbrauch in den Futterrationen ausgegangen und die Importe aus Drittländern, wie der Ukraine oder Brasilien, wurden weiter nach unten revidiert. Dadurch bleibt auch die Nachfrage für zentraleuropäischen Mais gut. Aufgrund der knappen Versorgungslage in der Kampagne 2020/21 werden die Preise weiterhin unterstützend gesehen. Die Nachfrage für die Ethanol Produktion dürfte sich wieder steigern, da auch die Energiepreise hoch sind.
Gerste bleibt auch in der Saison 2020/21, aufgrund des hohen Bedarfes in China und Saudi-Arabien, knapp, obwohl europäische Brauereien weniger Gerste benötigen. 2021/22 wird eine geringere Ernte als im Vorjahr erwartet, was durch geringeren Futtereinsatz aber trotzdem zu einer ausgeglichenen Bilanz führen sollte.
Der Sojakomplex war die letzten Tage von guten Wetterbedingungen in den USA dominiert. Dadurch kamen auch die Börsenkurse in Chicago weiter unter Druck. Auf den gentechnik-freien Soja hat das kaum Auswirkungen. Hier bleibt die Europäische Ware weiter knapp und der Aufpreis von gentechnik-verändert zu gentechnik-freiem Soja außergewöhnlich hoch.
Der Beitrag gibt die persönliche Einschätzung und Meinung des Autoren Michael Duspiwa, Einkaufsleiter Fixkraft wieder.