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Rohstoff-Update vom 3. März 2022

Die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Putin und der Ukraine bringen die Rohstoffmärkte stark in Bewegung. Es werden immer neue Allzeithochs auf der Matif Börse für Weizen erreicht. Russland ist je nach Erntejahr der größte oder zweitgrößte Exporteur (nach EU 27) für Weizen weltweit. Die Ukraine rangiert immerhin unter den Top 5 Nationen bei den Weizenausfuhren. Zusammen belaufen sich die Weizenexporte der beiden Nationen immerhin mit 59 Millionen Tonnen auf 30% des Welthandels. Die Volatilität ist sehr groß und so sind Preissprünge von 20-30 EUR pro Tag keine Seltenheit. Die Abgabe- bzw. die Kaufbereitschaft ist verschwindend gering und dadurch ist der Handel nahezu zum Erliegen gekommen.

Bei Mais ist die Lage leider nicht viel besser. Die Ukraine ist beim weltweiten Maisexport mit 33,5 Millionen Tonnen an vierter Stelle. Die Häfen sind geschlossen und die großen Handelshäuser sind mit Ersatzkäufen beschäftigt um bestehende Verträge zu bedienen. Für die EU Mitgliedsstaaten bedeutet es, dass ihr Hauptursprung für Importe, welcher gewöhnlich zwischen 60% und 80% des gesamten Importbedarfs abdeckt, auf unbestimmte Zeit ausfällt. Aktuell häufen sich die Bedenken über die Ernte 2022, da es bald zur Aussaat in der Ukraine kommen muss.

Ein Großteil der gentechnik-freien Sojaflächen in Europa stehen in Russland und der Ukraine. Alternative Ursprünge gibt es nur sehr begrenzt, und können diesen Ausfall keineswegs kompensieren. Durch den akuten Konflikt der beiden Länder werden auch hier massive Versorgungsengpässe erwartet. Somit sind auch hier Angebote vom Markt verschwunden, beziehungsweise stark im Preis gestiegen. Gentechnisch-veränderter Soja wird hauptsächlich durch das Wetter in Südamerika geprägt. Hier wurden zuletzt Schritt für Schritt die Erntemengen in Brasilien reduziert.

Der Beitrag gibt die persönliche Einschätzung und Meinung des Autoren Michael Duspiwa, Einkaufsleiter Fixkraft-Futtermittel GmbH wieder.