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Rohstoff-Update vom 31. Jänner 2022

Der Weizenkurs auf der Börse gleicht einer Achterbahnfahrt und ist weiterhin stark volatil. Französischem Weizen fehlt derzeit ein Exportoutlet, da es politische Spannungen mit Algerien gibt. Algerien ist für gewöhnlich einer der größten Abnehmer für Weizen aus Frankreich – hat zuletzt aber exklusiv aus der Schwarzmeerregion gekauft. Bei den hohen Frachtsätzen wird es schwer einen weiter entfernten Abnehmer für französische Ware zu finden So stehen erste Zweifel, an einer hohen Exportquote aus der EU, im Raum. Gute Mahlqualitäten bleiben teuer und sind rar. Interessant ist auch, dass der Preisunterschied zwischen Weizen und Mais geringer geworden ist. Für die Ernte 2022, stehen große Fragezeichen bei der Qualität und Quantität, da ein geringerer Einsatz von Düngemitteln, aufgrund der hohen Preise, erwartet wird.

Die Erträge bei Mais sind in den letzten Monaten in der EU und in der Ukraine nach oben revidiert worden und sind damit über dem Durchschnitt. Der Markt für Mais und Weizen reagiert zuletzt sehr stark auf die politischen Auseinandersetzungen zwischen Russland und der Ukraine. Investoren und andere Marktteilnehmer sehen die Möglichkeit, dass es Probleme mit dem Exportprogramm beider Länder, im Falle kriegerischer Handlungen, geben könnte. Maisexporte aus der EU laufen gut, Importe hingegen sind unterdurchschnittlich. Die Erträge in Südamerika wurden zuletzt reduziert.

Der Preis für Non-GMO Soja in Europa ist zuletzt wieder etwas gestiegen. Der Markt ist verhältnismäßig klein und es gibt immer wieder Geschäft für prompte Lieferungen. In Europa wird 2022 eine größere Fläche an Soja, aufgrund der hohen Düngerpreise, erwartet. Alternative Non-GMO Ursprünge fehlen derzeit am Markt. Aber um ehrlich zu sein, stellt die Entwicklung der Rapssaat in den letzten Wochen und Monaten, alles andere in den Schatten. Hier wurden vor ca. 1 Jahr noch Niveaus um die 400 EUR/to bezahlt. Im Dezember / Jänner wurden Preise über 800 EUR/to erzielt. Nach der Ankunft einer größeren Ladung in den Häfen, fielen die Kurse wieder um etwa 100 EUR/to. Soja aus gentechnisch-veränderten Organismen konnte preislich zulegen. Hier wurde die Abwicklung im Dezember zunehmend schwieriger, da es Streiks und Maschinenproblem bei großen Crushern gegeben hat. Die Importmenge von China wurde von 101 Mio. to auf 100 Mio. to, aber auch gleichzeitig die Produktionsmengen in Argentinien und Brasilien reduziert.

 

Der Beitrag gibt die persönliche Einschätzung und Meinung des Autoren Michael Duspiwa, Einkaufsleiter Fixkraft wieder.