Zurück zur Übersicht

Rohstoff-Update vom 4. November 2021

Der Weizenpreis kennt nur eine Richtung und die zeigt nach oben. Der Dezember Kontrakt auf der Matif Warenterminbörse hat ein neues Hoch seit März 2008 erreicht. Die Erträge in den USA, Kanada und Russland werden unverändert geringer als im Vorjahr bewertet. Die Erntemenge in der EU27 werden weiterhin über dem Vorjahr gesehen. Qualitätsbedenken haben besonders die Matif (Mahl-) Weizenkontrakte ansteigen lassen. Der physische Markt ist sehr ruhig und die Verkaufsbereitschaft ist gering. Exorbitante Düngerpreise und Trockenheit bei der Aussaat von Winterweizen in Osteuropa setzen auch angespannte Vorzeichen für die kommende Ernte 2022.

Die Mengen an Nass-Mais sind groß, aber die Trocknung läuft sehr langsam und ist aufgrund des gestiegenen Energiepreis sehr teuer. Durch die leeren Läger baut sich auch kein Erntedruck auf. Die Weltproduktion ist über dem Vorjahr und besonders die großen Anbauregionen erwarten gute Erträge. Die Preisfügung bei Mais dürfte sich am Weizen orientieren – und hält sich auf hohem Niveau. Aufgrund des hohen Bedarfs der lokalen Industrie und der geringeren Erntemengen dürfte Ungarn dieses Jahr Mais importieren. In Österreich, das ebenfalls auf Importe angewiesen ist, sind die Erträge einstweilen gut.

Der Soja Kurs auf der Börse in Chicago ist seit Mai wieder stark gefallen, und seit Ende Oktober wieder leicht am Steigen. Es ist wichtig an diesem Punkt anzumerken, dass die Preise für physische gentechnisch-veränderte Ware keineswegs in diesem Ausmaß gesunken sind. Der Frachtmarkt wird durch vermehrte Nachfrage und steigende Energiepreise weiter angetrieben. Die Prämien in den Exportländern sind ebenfalls gestiegen. Die Nachfrage von China wird aufgrund von niedrigen Schweinefleischpreisen mit einem Fragezeichen gesehen und in dem wichtigsten Sojaanbaugebiet Mato Grosso dürfte sich eine Rekordernte abzeichnen. Der Markt für gentechnik-freien Soja hat sich von der konventionellen Ware abgekoppelt und handelt unverändert auf sehr hohem Niveau.

Der Beitrag gibt die persönliche Einschätzung und Meinung des Autoren Michael Duspiwa, Einkaufsleiter Fixkraft wieder.