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Rohstoff-Update vom 7. April 2022

Futterweizen aus der Ernte 2021 macht sich rar dieser Tage und es wird von Deckungskäufen im Großhandel berichtet, deren Preise teilweise über 400 EUR/to liegen. Ergänzend dazu ist die Entwicklung der Prämien an der Matif-Börse interessant. Preise von rund 400 EUR/to würden heute einer Futterweizenprämie von +35 EUR/to (!) auf französischen Mahlweizen bedeuten. Große Volatilität dominiert weiterhin den Markt. Die große Unsicherheit über die Situation in Russland und der Ukraine, lässt auch Weizenpreise in der neuen Ernte steigen. Die Bedingungen für die kommende Saison in Frankreich und Deutschland sind sehr gut – in Österreich / Tschechien ist der lange erwartete Regen nun gekommen. Die USA berichtet über vereinzelte lokale Niederschläge und es zeichnet sich ein heterogenes Bild bei der Bodenfeuchtigkeit ab.

Auch bei Mais ist die Situation in der Ukraine in aller Munde. Die Schwarzmeerhäfen sind weiterhin vermint, oder bereits beschossen worden. Das wohl bekannteste Beispiel aus den Medien ist die Situation in der Hafenstadt Mariupol. In der Ukraine baut sich Druck auf, da der Exportüberschuss immer noch in den lokalen Lägern liegt. Diese müssen spätestens zur neuen Ernte geleert sein. Die Logistik auf dem Landweg ist sehr schwierig, aber die Ukrainischen Firmen werden Devisen brauchen. Dadurch werden sich neue Handelswege finden. Über die Erwartungen der Ernte 2022 wird noch viel spekuliert – Fakt ist: die Aussaat muss bald starten.

GVO-freier Soja, sowie auch Sonnenblumen- und Rapsschrot sind preislich unterstützt, da auch hier ein Großteil der Produktion aus der Ukraine stammt. Die weltweite Sojaproduktion wurde im letzten USDA Bericht von 363 Mio to auf 353 Mio to reduziert. Damit lassen sich auch die unterstützten Preise bei GVO Soja erklären. Gentechnik-freier Soja wird auch in der neuen Ernte kritisch gesehen, da nicht gesichert ist, ob die Aussaat im Osten Europas ohne Probleme verläuft. Fehlender Treibstoff, Dünger, Maschinen und Arbeitskräfte können hier zu einem weiterhin angespannten Preisgefüge führen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Beitrag gibt die persönliche Einschätzung und Meinung des Autoren Michael Duspiwa, Einkaufsleiter Fixkraft wieder.